Jahrhunderte lang galt der Landstrich am Ellenbogen, nahe des Dreiländerecks Hessen-Bayern-Thüringen als „Arme-Leute-Land“. Grund hierfür waren die meist schlecht erschlossenen Wege und kargen und ertragsarmen Böden.
Geschichtlich jedoch war das „Ellenbogen-Gebiet“ schon immer sehr interessant. Schon seit Jahrhunderten gab es das alte Rhönhaus welches mit der Zeit immer wieder umgebaut wurde. Es stand an der Weidquelle und diente anfangs zum Umspannen der Pferde z. B. bei Jagden. Nach 1945 im Schutzstreifen stehend, wurde es abgerissen – der Gedenkstein findet sich heute auf der Außenanlage des Thüringer Rhönhaus wieder. Die Inschrift lautet „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz. Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz.“.
In den 1920er Jahren befand sich auf dem Gelände des heutigen Thüringer Rhönhaus eine Jugendherberge, welche auch als Wintersport-Hütte errichtet war. Es gab schon damals grüne Faßbrause und auch Stocknägel für die Wanderstöcke zu kaufen. Ab dem Jahr 1932 wurde das Gebäude vom „Freiwilligen Arbeitsdienst in Thüringen“ vereinnahmt und Kasernen auf dem Geländer errichtet.
Ab 1946 pachteten die Eltern von Hartmut Lümpert die große Kaserne als Gasthaus. Für Anni und Willi Lümpert entstanden es durch die Grenznähe und vor allem die politische Lage immer mehr Probleme, sodass sie mit ihren drei Kindern bald nach Oberweid zurückkehrten. Das Wiesengelände am Rhönhaus wurde jedoch weiter von Hartmut Lümperts Vater für die Heuernte gepachtet.
In den 1950er Jahren wurde das Gebäude von der neuen Grenzpolizei übernommen, welche wegen der vielen Zerstörung zuerst in Zelten schlafen mussten. Es wurde alles wieder hergerichtet und von Generalmajor Gartmann seiner neuen Bestimmung übergeben. Ab dem Jahre 1963 ging das Haus bis zur Wende in staatliche Verwendung über.
Bei einem Spaziergang im Herbst 1989 kamen Erika und Hartmut Lümpert auf den Gedanken wieder in die Fußstapfen der Eltern von Hartmut zu treten und einen Antrag zum Kauf des Hauses zu stellen.
Durch diese „schnelle Idee“ wurde das Objekt erhalten, welches sich sicher jemand unter „den Nagel gerissen hätte“. Nie wäre hier eine Gastronomie mit Übernachtungsmöglichkeit wieder entstanden.